Motorradtour an den Gardasee
20. bis 23. August 1998

In einer Kneipe faßten wir, das ist Stefan und ich, Ende des Winters spontan den Entschluß, im Sommer eine gemeinsame Motorradtour an den Gardasee zu unternehmen.
Am Donnerstag, 20.08.1998 war es endlich so weit. Um 6:00 Uhr starteten wir von Donauwörth aus (Stefan auf einer Virago XV 535 und ich auf einer Sportster 883) und fuhren ein Stück die Romantische Straße über Augsburg, nach Landsberg, weiter nach Garmisch, wo wir eine Frühstückspause einlegten. Bis hierher war es noch ziemlich kühl, so daß wir uns schon bald nach dem Start wärmer anzogen. Danach ging es weiter übers 2478m hohe Timmelsjoch (wolkenverhangen und kalt), das das Ötztal mit dem Passeiertal verbindet, runter am sehr schön gelegenen Dorf Tirol vorbei nach Meran. Hier muß es kurz vorher geregnet haben, da die Straßen feucht waren.
Weiter ging es über Lana, das Gampenjoch, Fondo und Cles. Eigentlich wollten wir keine Autobahn benutzen, doch da wir uns in der Gegend um Spormaggiore ziemlich verfranzt haben und es schon abend wurde, entschlossen wir uns, das Stück ab St. Michele bis zur Ausfahrt Rovereto Süd auf der Autobahn zurückzulegen. Von dort fuhren wir rüber nach Riva, weiter ins Val di Ledro (Ledro-Tal) zu unserem wunderbar gelegenen Ziel, einem Campingplatz in Molina di Ledro am gleichnamigen See Lago di Ledro, von wo aus wir zwei weitere Tagestouren starteten.
Am 21.08.1998 wollten wir den Gardasee umrunden. In Riva fuhren wir am Westufer des Gardasees entlang bis Gargano, von dort machten wir einen sehr empfehlenswerten Abstecher weiter westlich bis Idro, am landschaftlich sehr idyllisch gelegenen Lago di Idro. Nach einem kleinen Imbiß kehrten wir wieder zum Gardasee zurück und erreichten nach etwas eintöniger Fahrt am Ostufer entlang am späten Nachmittag wieder Riva. Nachdem wir das ca. 5 km lange Tunnel in Richtung Lago di Ledro durchfahren hatten, gelangten wir nach kurzer Fahrt durchs Ledro-Tal und durch die "Italienisches Flair" ausstrahlenden Ortschaften Biacesa und Barcesino wieder an unseren Campingplatz in Molina di Ledro, wo wir anschließend ein erfrischendes Bad im herrlich grünen See genossen.
Der 22.08.1998 führte uns wieder über Riva in Richtung Norden an den Lago di Tenno. Weiter gings über Ponte d´Árche, Lago di Molveno, Spormaggiore (von der anderen Richtung klappte es ohne uns zu verfahren) nach Cles, weiter nach Dimaro, hier links nach Madonna di Campiglio, einem bekannten Wintersportort in den Dolomiten. Hier steht ein Hotel neben dem anderen. Wenn alle Hotels im Winter ausgebucht sind, muß es von Wintersportlern nur so wimmeln.
Die weitere Strecke führte uns über Pinzolo, Tione, Lardaro, Storo, Tiarno von der anderen Seite her ins Ledro-Tal, zurück an unseren Campingplatz. Diese Tour bot neben dem landschaftlichen Reiz Kurven und Serpentinen im Überfluß.
Am 23.08.1998 machten wir uns leider wieder auf den Heimweg. Ein Stück ging es in die entgegengesetzte Richtung wie bei der Tour am Vortag, nämlich durchs Ledro-Tal, Madonna di Campiglio, Cis, Fondo in Richtung Meran. Weiter führte uns die Strecke nach Naturns, Schlanders über den Reschenpass nach Landeck, Imst, den Fernpass nach Reutte, Steingaden, Landsberg, Augsburg zurück nach Donauwörth.
Die gesamte Tour war ca. 1500 km lang, wobei die Tagesfahrten sich jeweils über 200 km erstreckten.
Alles in allem, wenn man von der eher mangelhaften Hygiene der Toiletten auf unserem Campingplatz absieht, waren es herrliche 4 Tage, auch den Wettergott hatten wir auf unserer Seite. Erwähnenswert ist noch, daß wir in Italien kaum mit Insekten in Berührung kamen.
Für nächstes Jahr haben wir wieder eine ähnliche Tour ins Auge gefaßt, so können wir im Winter von den schönen Erinnerungen dieser Tour zehren und unsere gewonnenen Erfahrungen in die Planung für die nächste Tour einfließen lassen.

 

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